Auswärtsfahrten zum Buxtehuder SV

Auswärtsfahrten zum Buxtehuder SV sind bei den Fanbase-Mitgliedern gleich aus mehreren Gründen besonders beliebt: Zum einen sind es die relative Nähe und „zivile“ Anwurfzeiten um 15 bzw. 16 Uhr, so dass sich daraus ein bequemer Tagesausflug in den Norden zusammenstellen lässt. Zum anderen herrscht in der Buxtehuder „Hölle Nord“ einfach immer eine besonders gute Stimmung. Wenn das Spiel dann noch zwischen Weihnachten und Neujahr stattfindet, heißt es schnell sein, bevor die 1.300 Tickets weg sind – auch diesmal war das Spiel ausverkauft. Gut, wenn man mit der Fanbase unterwegs ist, denn dann hat man seine Eintrittskarte in jedem Fall sicher!

 

So machten wir uns am frühen Sonntagmorgen um 7.30 Uhr mit 17 Personen in zwei voll besetzten Bullis auf den Weg Richtung Hamburg. Freundlicherweise waren alle Autobahn-Baustellen rechtzeitig fertig geworden und in Rekordzeit erreichten wir den Hamburger Ortsteil Neuenfelde am südwestlichen Stadtrand. Dort vertrieben wir uns die Zeit bis zum Mittagessen mit einem ausgiebigen Deichspaziergang nahe dem Airbus-Werk Finkenwerder, das in der Ferne zu sehen war. Wir bewunderten die rot geklinkerten Fassaden der Altländer Obsthöfe und einige von uns ergänzten ihren Vitaminvorrat an einer innovativen Selbstbedienungs-„Früchtetankstelle“.  Auch wenn das Alte Land an diesem kalten Dezembervormittag einen leicht verschlafenen und tristen Eindruck machte, konnte man erahnen, warum die Region zur Obstbaumblüte oder in den Sommermonaten so viele Urlauber anlockt.

 

Nachdem wir uns also ordentlich Appetit geholt hatten, kehrten wir zur Mittagspause in einem örtlichen Ausflugslokal ein, das einige Fanbase-Mitglieder schon vom A-Jugend-„Final Four“ Anfang Juni 2018 kannten. Die leckere norddeutsche Küche schmeckte allen vorzüglich und gut gestärkt machten wir uns auf zur letzten, kurzen Etappe nach Buxtehude. Schon unterwegs hatte uns der HSG-Busfahrer Leen angeschrieben, dass er für uns zwei Parkplätze direkt vor dem „HSG-Express“ freigehalten hätte – danke dafür Leen!

 

In der „Hölle Nord“ wurden wir Gästefans wie immer überaus nett aufgenommen und vom BSV-Fanclub „Has & Igel“ persönlich begrüßt. Unsere Plätze dort direkt hinter dem Tor sind zwar nicht gerade „das Gelbe vom Ei“, aber da sollte man sich als Blomberger ja bekanntlich besser nicht beschweren … Wir bauten also unsere Kapelle auf und fühlten uns mit sechs Trommeln, einer Snare und einer Auswärtströte gut gerüstet, um in den kommenden 60 Minuten gegen eine Halle voller BSV-Anhänger bestehen zu können. Außerdem bewunderten wir Leens neue Strickmütze im blau-weiß-roten HSG-Design „made by Anna“ (vielseitig auch für Spiele diverser Nationalmannschaften einsetzbar) und kamen bis zum Anwurf immer wieder mit Fans des BSV ins Gespräch, der sich in dieser Saison mit einem negativen Punktekonto in ungewohnten Tabellenregionen wiederfindet.

 

Das Spiel begann zwar mit der einen oder anderen HSG-„Fahrkarte“, aber mit einer Melanie Veith in absoluter Höchstform im Tor und einer ruhigen, konzentrierten Leistung in Abwehr wie Angriff war schnell klar, dass „hier heute was geht“. Die Blomberger Zwei-Tore-Führung nach einer weitgehend ausgeglichenen ersten Halbzeit geriet in der zweiten Hälfte nie in Gefahr und konnte schnell weiter ausgebaut werden, so dass uns ein nervenaufreibender Krimi erspart blieb und wir die letzten Minuten bis zum Abpfiff locker „runtertrommeln“ konnten.

 

Nach Spielende gratulierten wir zunächst unseren überglücklichen Spielerinnen, die sich für den lautstarken Support bedankten. Auf der anschließenden kurzen Pressekonferenz war unser Trainer Steffen Birkner einfach nur „stolz auf die Mannschaft“, während BSV-Trainer Dirk Leun deutliche Worte für die Leistung seines Teams fand. Auf der Rückfahrt verfolgten wir dann gespannt das zwei Stunden später begonnene Spitzenspiel zwischen den nächsten beiden Blomberger Gegnern Dortmund und Bietigheim. Nach dem deutlichen Dortmunder Sieg war klar, dass die HSG nicht nur mit einem phänomenalen Punktekonto von 16:2, sondern auch als Tabellenzweiter ins Jahr 2020 gehen würde. Wer hätte damit vor Saisonbeginn gerechnet? Wir alle freuen uns schon auf den „Winterball“ gegen Bietigheim, auf die nächste Auswärtsfahrt nach Dortmund und auf den Rest dieser unglaublichen Saison!

(Bericht und Bilder: Jakob / Franz)