Von funktionierender und nicht funktionierender Technik

Wochenendausflug nach Neckarsulm

Schon vor genau drei Jahren hatten wir zum HSG-Auswärtsspiel in Neckarsulm einen kompletten Wochenendausflug mit Übernachtung und Rahmenprogramm geplant. Damals machte uns die gerade aufkommende Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung, doch nun setzten fünf von uns den Plan von damals am 15./16. April in die Tat um. Dank unseres Mitglieds Niels Homann stellte uns das Autohaus Hache einen schicken weißen VW-Bus für die Fahrt zur Verfügung – vielen Dank dafür! Wir starteten am Samstag um 8 Uhr morgens und machten zunächst Halt im „Science Center Experimenta“: In dem futuristischen Gebäude in Heilbronns Innenstadt kann man an vielen Mitmach-Stationen Naturwissenschaften und Technik hautnah erleben. Die Angebote richten sich gleichermaßen an Kinder und Erwachsene – es ist für jeden etwas dabei. Uns gefiel vor allem die derzeitige Sonderausstellung „Der Mensch und das Sonnenlicht“.

Von Heilbronn ging es am Nachmittag weiter ins benachbarte Neckarsulm, wo wir im „BrauArt Hotel“ mit eigenem Brauhaus direkt gegenüber der „Ballei“ eincheckten. Vor der Halle stießen wieder „Fanbase Süd“ Markus Conrady mit Freundin Farina zu uns, so dass wir nun schon zu siebt waren und unsere Plätze in einer Ecke der „Ballei“ bezogen. Das Spiel gegen die Sportunion vor 738 Zuschauern begann wegen technischer Probleme mit einer Viertelstunde Verspätung, lief aber von Anfang an in die richtige Richtung: Schnell führte die HSG mit 1:5 und gab den Vorsprung bis Spielende nicht mehr her. Wir hatten viel Spaß an dem temporeichen Spiel mit vielen erfolgreichen HSG-Gegenstößen, sehenswerten Rückraumtoren, Marie Michalcziks tollem Kempa-Treffer zum 18:23 und dem ersten Bundesligator von Tessa Budelmann – keine drei Minuten nach ihrem Bundesliga-Debüt!

In der zweiten Halbzeit wurde es im Neckarsulmer Fanblock zunehmend ruhiger, so dass wir in der Schlussphase auch im Livestream nicht nur zu sehen, sondern auch gut zu hören waren. Was auch mal gesagt werden muss: Die souveräne Spielleitung der beiden Schiedsrichterinnen Maike Merz & Tanja Kuttler fanden wir geradezu wohltuend – leider kommt die HSG viel zu selten in den Genuss dieser Top-Referees vom Bodensee! Kurioses am Rande: Da die Neckarsulmer Wischer-Girls wegen des verzögerten Anpfiffs die gesetzlich erlaubte Höchstwischzeit erreicht hatten, sprang „HSG-Express“-Busfahrer Leen in der Schlussphase als Wischer-Boy ein – der Beginn einer neuen verheißungsvollen Karriere? In jedem Fall war der 31:37-Auswärtssieg mehr als verdient und wurde von der Mannschaft und uns entsprechend gefeiert; anschließend ließen wir den ereignis- und erfolgreichen Samstag mit leckerem schwäbischen Essen und dem einen oder anderen Kaltgetränk im Brauhaus ausklingen.

Nach ausgiebigem Sonntags-Frühstück fuhren wir am nächsten Morgen 30 km nach Westen zum Technik-Museum Sinsheim: Zum Glück war es dort vormittags noch nicht so voll, so dass wir die zwei absoluten Stars auf dem Hallendach – einen begehbaren „Concorde“-Überschalljet und sein russisches Gegenstück Tupolev TU-144 – noch ganz ohne Wartezeit besichtigen konnten. Besonders der Blick in die Cockpits mit all ihren verwirrenden kleinen Hebeln und Schaltern war faszinierend. Neben weiteren Flugzeugen und Hubschraubern findet man in Sinsheim eine unglaubliche Vielzahl an Autos aus allen Ländern und Epochen, aber auch Lokomotiven, Formel 1-Boliden, Kampfpanzer, Dampfwalzen, Traktoren bis hin zur größten Tanzorgel der Welt. Wie erwartet war die Zeit viel zu kurz, um überhaupt alle Exponate zu sehen. Am Nachmittag machten wir uns schließlich wieder auf den Rückweg nach Lippe und waren uns einig: Das war wieder mal eine mehr als gelungene Auswärtsfahrt, die Lust auf mehr gemacht hat!

Text: Uwe Jakob, Fotos: Uwe Jakob, Katrin Merz