„Gemeinsam mehr erleben“ – unter diesem Motto hatte Fanbase-Reiseplaner und Fahrer Axel rund um das Auswärtsspiel bei den Meenzer Dynamites am 19. Oktober 2019 ein zweitägiges Programm voller Höhepunkte zusammengestellt, das zukünftig wohl nur schwer zu toppen sein wird.
Schon seit feststand, dass die Mainzerinnen in die 1. Frauenhandball-Bundesliga aufsteigen würden, hatte er an den einzelnen Programmpunkten gefeilt und entsprechend groß war bei allen Mitfahrern die Vorfreude. Früh am Samstag ging’s für uns acht Fanbase-Touristen schließlich los – dank Monikas Marschverpflegung kamen wir mittags alle gestärkt in Mainz an.
Unser erstes Ziel war die Innenstadt mit dem imposanten Dom, der von außen und innen ausgiebig inspiziert wurde. Im Anschluss an einen kurzen Boxenstopp zwischen Dom und Gutenberg-Museum warteten am Mainzer Stadtrand nicht nur Markus Conrady alias „Fanbase Süd“ mit seiner Familie, sondern auch ein weiteres architektonisches Highlight deutlich neueren Datums auf uns: Bei einer anderthalbstündigen exklusiven Führung hinter die Kulissen der 2011 eingeweihten Opel Arena, einem der neuesten Stadien der Fußball-Bundesliga und Heimspielstätte des 1. FSV Mainz 05, öffnete unser hervorragender Guide von den Heim- und Gästekabinen, VIP-Logen, dem Pressekonferenzraum bis zur Mixed-Zone so gut wie jede Tür für uns. Bei vielen Details bekamen wir erklärt, warum man dieses oder jenes genau so und nicht anders geplant hatte – Beispiel gefällig? Die maximale Zuschauerzahl beträgt exakt 33.305 – die „05“ am Ende steht natürlich für den Heimverein Mainz 05!
Nach dem Bezug unserer Hotelzimmer mit kurzer Verschnaufpause war es Zeit für die Fahrt zur Sporthalle Oberstadt-Gymnasium, wo wir dank Leen quasi in der „Pole Position“ hinter dem HSG-Express direkt vor dem Eingang parken konnten – sehr hilfreich im weiteren Verlauf des Abends. In der brandneuen Halle gab es ein freudiges Wiedersehen mit Jenny Murer, die ebenso wie weitere HSG-Anhänger zur Unterstützung des Teams angereist war. Nach einigem Hin und Her waren sich die Gastgeber schließlich auch einig, wo wir HSG-Trommler sitzen sollten. Bis dahin genossen wir das kulinarische Angebot mit leckerem Spießbraten (!) und regionalen Getränken. Der Blick ins Mainzer Hallenheft offenbarte, dass der Auftritt der „Erfolgs-Fans“ eines anderen Bundesligateams dort wenig Begeisterung hervorgerufen hatte: Wir sind zuversichtlich, dass wir uns bei aller sportlichen Rivalität deutlich besser benommen haben. Zum Spiel selbst bleibt eigentlich nur anzumerken, dass der 23:18-„Arbeitssieg“ am Ende gemessen am Spielverlauf vielleicht sogar etwas zu hoch ausfiel und die Unterstützung aller anwesenden HSG-Fans über die vollen 60 Minuten bitter nötig war. Wir haben jedenfalls wieder alles gegeben und zum Glück hat’s ja auch gereicht!
Nach Spielende blieb nur wenig Zeit, um den Sieg mit unserem Team zu feiern; wir mussten in Windeseile die Kapelle einpacken und ins strategisch günstig geparkte Fahrzeug verladen, denn wir hatten ja noch einen Termin auf dem Mainzer Lerchenberg: Als Zuschauer im „Aktuellen Sport-Studio“ des ZDF fielen wir in voller HSG-Fanbase-Montur ganz schön auf zwischen all den Fußballtrikots, auch wenn wir wegen unserer Plätze hinter den beiden Haupt-Kameras nicht im Fernsehen zu sehen waren. Auch dieser hautnahe Blick hinter die Kulissen einer TV-Produktion war äußerst spannend und beeindruckend. Nach dem legendären Torwandschießen am Ende der anderthalbstündigen Sendung ließen sich einige von uns noch mit Moderator Sven Voss und Studiogast Cacau, dem DFB-Integrationsbeauftragten und ehemaligen Nationalspieler, ablichten. Der erkundigte sich erstmal, ob wir denn von einem Handballverein wären – genau, Cacau! Fernsehen macht hungrig, aber weit nach Mitternacht waren auch in einer Großstadt wie Mainz die Bürgersteige bereits hochgeklappt. Deshalb beendeten wir den langen und intensiven Tag mit einer nächtlichen Brotzeit im hoteleigenen Frühstücksraum.
Unser Sonntags-Programm war dagegen nicht so eng getaktet: Nach dem Auschecken ging es in die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden, nur wenige Kilometer von Mainz entfernt auf der anderen Rheinseite gelegen. Unser Ziel war die Nerobergbahn, eine Standseilbahn aus dem Jahr 1888, die alljährlich eine Viertelmillion Fahrgäste auf einer Strecke von nur 438 Metern auf den Neroberg am Stadtrand befördert. Von dort war es nicht weit bis zur 1855 erbauten russisch-orthodoxen Kirche, die mit ihren vergoldeten Kuppeln dem Rheingau einen Hauch von Exotik verleiht. Der Blick ,hinunter auf die Stadt machte Lust auf mehr, und so erweiterten wir das Programm spontan um eine einstündige Stadtrundfahrt mit der Touristikbahn „Thermine“ durch die mondäne „Weltkurstadt Wiesbaden“, vorbei an der neugotischen Marktkirche, dem Kurhaus und unzähligen alten Villen. Es war schon dunkel, als unsere Reisegruppe schließlich am Sonntagabend nach zwei ereignis- und erfolgreichen Tagen wieder in Blomberg ankam. Der Dank aller Mitfahrer gilt unserem Organisator und Fahrer, der mit dieser Tour die Messlatte für zukünftige Fanbase-Fahrten extrem hoch gelegt hat – auf ein Neues, Axel!
(Text und Fotos: U. Jakob)