Zum zweiten Auswärtsspiel der Saison 2021/22 bei den Bad Wildungen Vipers machten wir uns diesmal zu siebt von Blomberg auf den Weg. Auch diese Fahrt hatte unser Fahrer und Chefprogrammierer Axel wieder bestens geplant und vorbereitet: Bei schönstem Spätsommerwetter steuerten wir zunächst den Parkplatz unterhalb von Schloss Waldeck an. Vor dem Aufstieg zum Schloss ging es aber erst mal in die andere Richtung, nämlich steil bergab: Mit der Waldecker Bergbahn, einem absolut faszinierenden Kleinkabinen-Seilbahnrelikt aus den frühen Sechzigern, schaukelten wir 650 m hinunter ans Ufer des Edersees und verschafften uns erst mal einen Überblick. Wohlbehalten und ohne Seekrankheit wieder an der Bergstation angekommen, waren es nur wenige hundert Meter Fußweg bis zum Schloss Waldeck, das hoch oben auf einer Bergkuppe thront.
Von der Aussichtsterrasse kann man den ganzen Edersee überblicken, der mit fast 70 km Uferlänge doch eine ganze Ecke größer und vor allem tiefer ist als unser heimischer Schiedersee. Nach einigen Panorama- und Gruppenfotos meldete sich langsam der Hunger – höchste Zeit für Monikas selbstgebackenen Kuchen und ihre leckeren Mini-Berliner! So ganz fertig mit dem Edersee waren wir danach aber immer noch nicht, denn nun ging es Richtung Staumauer. Diese wurde im Zweiten Weltkrieg durch einen britischen Bombenangriff teilweise zerstört, was eine riesige neun Meter hohe Flutwelle im Edertal zur Folge hatte. Nach einem kurzen Spaziergang über die Mauer trafen wir auch schon die erste Spielerin des Blomberger Gegners – richtig, zum Handball wollten wir ja auch noch! Munia Smits zeigte ihrem Besuch aus Blomberg ebenfalls die Schönheiten des Edersees, und alle freuten sich über das Wiedersehen mit unserer sympathischen ehemaligen HSG-Spielerin, die nun in der zweiten Saison im Vipers-Trikot aufläuft.
Nachdem wir uns abschließend noch von der hohen Produktqualität und kreativen Sortenvielfalt nordhessischer Eisdielen überzeugt hatten, fuhren wir nicht etwa zur Bad Wildunger Ensehalle, sondern zur Sporthalle der Gesamtschule Edertal in Bergheim: Nicht nur die HSG Blomberg-Lippe, sondern auch die Vipers haben nämlich in dieser Saison ein Ausweichquartier bezogen. Die Ensehalle wird für stolze 6,3 Mio. Euro komplett saniert, wobei aber eine den HBF-Vorgaben entsprechende Kapazitätserweiterung nicht geplant ist. Die Würstchenbude vor der Halle nutzten wieder einige Mitfahrer zum Aufstocken ihrer Dauerwurstvorräte für den kommenden langen Winter, ein Triumph der Werbeslogans „Qualität setzt sich durch“ und „der weiteste Weg lohnt sich“! Wir bekamen Verstärkung von Fanbase-Mitglied Ulrich Pohl, und auch unser 2. Vorsitzender Christian „Freezer“ Frost hatte sich auf den Weg gemacht. Obwohl die Halle noch etwas kleiner ist als die Ensehalle, fanden alle 270 Zuschauer bequem Platz.
Mit Freude sahen wir diesmal eine von Spielbeginn an hellwache Blomberger Mannschaft, die sich schon in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit vorentscheidend absetzen konnte und mit neun Toren Vorsprung in die Pause ging. In der 2. Halbzeit verhinderte die ebenso wie Melanie Veith glänzend aufgelegte Bad Wildunger Torhüterin Lea Schüpbach einen möglichen höheren Blomberger Sieg, der aber auch so mit 10 Toren Differenz deutlich ausfiel. Anders als viele von uns befürchtet hatten, blieb unseren Nerven also eine 60-minütige Zerreißprobe erspart. Pech für alle Daheimgebliebenen: Der Livestream aus der Halle fiel zeitweise komplett aus oder es fehlte der Ton – man sieht also, es lohnt sich immer, vor Ort dabei zu sein! Mit den zwar nicht fest versprochenen, aber zumindest in Aussicht gestellten zwei Punkten im Gepäck kamen wir gegen halb elf wieder in Blomberg an. Schon bald geht die Fanbase wieder auf Tour, wenn es heißt „Berlin – Berlin – wir fahren nach Berlin!“.