Zu den TusSies nach – Tübingen!

Auswärtsfahrt zum TuS Metzingen

Zugegeben: Die weiteste Fanbase-Auswärtsfahrt der Saison verlief aus sportlicher Sicht nicht gerade erfolgreich. Schon morgens um halb acht starteten wir sieben HSG-Fans am 18. Februar Richtung Süden zum „HBF-Topspiel“ gegen TuS Metzingen in der Tübinger Paul-Horn-Arena. Nach der obligatorischen Frühstückspause auf einem Autobahn-Parkplatz bei Fulda machten wir zunächst am barocken Residenzschloss Ludwigsburg Halt: Der riesige Bau mit seinen 452 Zimmern entstand zwischen 1704 und 1733; bei einer an diesem Tag kostenlosen einstündigen Führung konnten wir zumindest einen kleinen Teil der prächtigen Räume besichtigen.

Anschließend stand noch der „Ritter Sport“-Fabrikverkauf in Waldenbuch südlich von Stuttgart auf unserem Programm. Dort stellen 1.450 Mitarbeiter jährlich etwa 60.000 Tonnen der bekannten Schokoladen-Quadrate her. Eine kleine Ausstellung informiert über die Firmengeschichte seit 1912 und den Hintergrund zum Markennamen „Ritter Sport“ – der Besuch lohnt sich!

Trotz des zusätzlichen Schokoladen-Ballasts an Bord kamen wir fast zeitgleich mit dem „HSG-Express“ vor der Halle in Tübingen an. Dort warteten auf dem Grill bereits „Rote Würste“ und Hähnchenschnitzel auf hungrige Auswärtsfans. Unsere Plätze in der Arena lagen ganz oben in einer Ecke, weitab vom Spielfeld. Zum Spiel selbst reicht eine Münze im Phrasenschwein und die Feststellung, dass die HSG zu keinem Zeitpunkt für den Sieg in Frage kam: Die TusSies waren vor 1.338 Klatschpappen-kundigen Zuschauern in allen Belangen überlegen und führten schon zur Halbzeit mit sieben Toren.

Immerhin hielt Marie Michalczik mit neun Treffern dagegen und ackerte unermüdlich, aber es ging schon früh nur noch darum, die Niederlage in Grenzen zu halten. Mit dem Metzinger 41:31-Sieg gelang dies nur bedingt. Natürlich kann man auswärts gegen die an diesem Abend wirklich in blendender Verfassung spielenden TusSies verlieren, aber die Art und Weise warf schon einige Fragen auf – Antworten haben wir auf den über 500 km Rückfahrt, die sich zogen wie Kaugummi, allerdings keine gefunden. Um halb vier Uhr morgens waren wir schließlich wieder zurück in Blomberg. Der besondere Dank gilt unseren Fahrern Kati und Axel.

Text und Fotos: Uwe Jakob

Zu den „Flames“ nach Bensheim

Auswärtsfahrt nach Bensheim/Auerbach

Auswärtsfahrten zu den „Flames“ der HSG Bensheim/Auerbach sind bei den Fanbase-Mitgliedern seit Jahren beliebt, denn sie versprechen ein spannendes Spiel und eine tolle Atmosphäre in der Bensheimer Weststadthalle: So hatte die HSG das letzte Spiel in Bensheim im Januar 2022 hauchdünn mit 31:30 gewonnen. Damals waren wegen Corona keine Gästefans zugelassen, aber zum Spiel am 14. Januar 2023 machten wir uns um 10 Uhr morgens zu siebt in Blomberg auf den Weg. Mit von der Partie war zu unserer großen Freude nach langer Pause auch wieder Klaus, „der Mann mit der roten Mütze“. Auf dieser Fahrt waren wir erstmals mit einem Siebensitzer aus Lemgo unterwegs, unsere sechs Trommeln und Snares durften dank Busfahrer Leen wieder im „HSG-Express“ mitfahren. Die übliche Frühstückspause auf einem Autobahnparkplatz (danke, Monika!) fiel diesmal kurz aus, denn der kalte Wind trieb uns schnell zurück ins Fahrzeug.

Als ersten Stopp fuhren wir den Fabrikverkauf am Hauptsitz eines hier ungenannt bleibenden Snack-Herstellers in Neu-Isenburg an und deckten uns in unterschiedlicher Menge mit Süßem, Scharfem und/oder Salzigem ein. Von dort war es nur ein Katzensprung zum Neu-Isenburger Stadtteil Zeppelinheim, der 1937 als Wohnsiedlung für das Personal des in unmittelbarer Nähe neu gebauten zentralen deutschen Flug- und Luftschiffhafens Rhein-Main – heute Deutschlands größter Flughafen – gegründet wurde.

Hier starteten riesige Zeppeline zu ihren Transatlantikreisen nach Nord- und Südamerika. Doch der folgenschwere Brand des Luftschiffs „Hindenburg“ im amerikanischen Lakehurst 1937 beendete schon kurz darauf alle weiteren Pläne für den zivilen Luftschiffs-Verkehr; die beiden großen Zeppelin-Hallen wurden 1940 gesprengt. Seit 1977 sammelt ein Verein Material zum Thema „Luftschifffahrt“, das seit 1988 im neu gebauten Zeppelin-Museum in Zeppelinheim zu sehen ist: Eine Vielzahl von Modellen, Filmen, Fotos und Original-Exponaten vermittelt einen Eindruck von der Technik und der modernen, durchaus luxuriösen Einrichtung, in der die Fahrgäste vor 85 Jahren fast lautlos zwischen Europa und Amerika unterwegs waren. Auch über die verschiedenen Ausbaustufen des Frankfurter Flughafens bis heute informiert die Ausstellung. Interessant: Das Eintrittsgeld legt jeder Besucher selbst fest – man zahlt, was einem der Besuch wert war!      

Nach der letzten, kurzen Etappe bis Bensheim blieb noch genügend Zeit, um in einem Café in der Innenstadt eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Anschließend fuhren wir zur Weststadthalle, nahmen von Leen unsere Trommeln in Empfang und bezogen unsere gewohnten Plätze auf der rechten Tribünenseite. Auch die Familien und Freunde mehrerer Blomberger Spielerinnen und andere HSG-Fans waren zum Spiel angereist, so dass unsere Fraktion unter den 937 Zuschauern gut besetzt war. Zusätzlich zum „normalen“ Fanbase-Banner hatten wir diesmal als Reaktion auf den jüngsten „Spiegel“-Feldzug gegen HSG-Trainer Steffen Birkner zwei weitere Plakate „Mannschaft, Trainer, Fans: Ein Team!“ und „Zusammen stark“ mitgebracht und aufgehängt.

Schon kurz nach der Ankunft wurden wir von Jens Herbecke, dem Fansprecher der Flames, herzlich begrüßt. Schnell stellten wir fest, dass wir an diesem Spieltag alle gemeinsam Anhänger von Sachsen Zwickau waren, die parallel zum Spiel in Bensheim die Sport-Union Neckarsulm zu Gast hatten. Der aktuelle Spielstand in Zwickau war dann auch während der Partie in Bensheim immer wieder Thema bei uns – zum Glück gibt es Livestream und Liveticker! Gut gefallen hat uns, dass in Bensheim ehemalige Flames-Spielerinnen im Team des Gegners auch noch nach vielen Jahren beim Einlaufen vom Hallensprecher besonders begrüßt werden, in diesem Fall die HSG-Torhüterin Melanie Veith. Im Gegenzug haben wir beim Einlaufen der Flames aber auch lautstark für „unsere“ Ndidi Agwunedu getrommelt, die seit dieser Saison an der Bergstraße spielt.

Das Spiel mag vielleicht kein handballerisches Highlight gewesen sein, doch die Erwartungen in Sachen Spannung wurden zu unserem Leidwesen wieder einmal erfüllt: Die Führung wechselte nach gutem Blomberger Beginn mehrmals hin und her, zur Halbzeit stand es Unentschieden 13:13, aber Mitte der zweiten Hälfte gelang es der HSG, sich nach und nach etwas abzusetzen. Wie im Vorjahr sah Flames-Kapitänin Lisa Friedberger auch in diesem Spiel wegen eines Fouls die rote Karte. In der Schlussphase drehte Leni Ruwe mächtig auf, erzielte drei Tore und wurde einige Tage später zum „Player of the Match“ gewählt – mit knappem Vorsprung vor Marie Michalczik, die mit acht Treffern beste HSG-Torschützin an diesem Abend war. Nach 60 Minuten stand ein Blomberger 24:27-Auswärtssieg auf der Anzeigetafel – mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung hatte sich die HSG wieder einmal gegen einen guten Gegner knapp durchgesetzt. Mit Abstand beste Bensheimer Torschützin war übrigens Ndidi Agwunedu mit 6 Treffern, die gegen ihren alten Verein natürlich besonders motiviert war und völlig verdient als Flames-„Spielerin des Spiels“ geehrt wurde. Bemerkenswert: Trotz der Niederlage seines Teams war Flames-Fansprecher Jens Herbecke nach Spielende weiterhin bester Laune – schließlich hatte Zwickau ja gegen Neckarsulm gewonnen! So kamen wir noch zu einem unverhofften Freibier in der Hallen-Kneipe, stießen gemeinsam auf den Zwickauer Sieg an und verabschiedeten uns dann – hoffentlich nur bis zum Rückspiel im Mai! Auf der Rückfahrt verfolgten wir zunächst am Liveticker die spannende Schlussphase des Blomberger Juniorteams beim Drittliga-Tabellenführer Hannover-Badenstedt und jubelten über den unerwarteten zweiten Auswärtssieg des Abends – ein perfekter HSG-Samstag! Das Navi führte uns diesmal über eine ganz andere Route, die sich am Ende tatsächlich als mindestens genauso schnell erwies. Um kurz nach zwölf endete in Blomberg eine weitere schöne und erfolgreiche Auswärtsfahrt; auf die nächste müssen wir zwar spielplanbedingt etwas warten, freuen uns aber schon drauf!

Text und Fotos: Uwe Jakob

Schlepper, Schnaps und Spannung pur

Auf Auswärtsfahrt nach Halle-Neustadt

Auch die letzte Auswärtsfahrt des Jahres 2022 ging für uns sechs HSG-Fans am 30. Dezember wieder in Richtung Osten – diesmal mit dem Bulli der „Lippischen“ zu den „Wildcats“ nach Halle-Neustadt. Unterwegs machten wir im thüringischen Nordhausen Station:

Ganz in der Tradition der Fanbase-Auswärtsfahrten war unser erster Halt das IFA-Museum, in dem 90 Jahre Industrie- und Technikgeschichte eines Unternehmens zu sehen sind, das kurz vor der Wende noch fast 4.400 Mitarbeiter beschäftigte: Die 1905 gegründete Fabrik wechselte mehrmals Namen und Eigentümer und baute bis 1942 zunächst fast 9.400 Gruben-, Feldbahn- und Rangierlokomotiven, ab 1937 auch Traktoren und während des Kriegs Panzermotoren.

1948 stieg man als „VEB IFA Schlepperwerk“ wieder in den Traktorenbau ein, aber schon 1965 rollte hier das letzte Fahrzeug vom Band. Danach wurden in Nordhausen Dieselmotoren für LKW, Traktoren, Mähdrescher, Kräne und Notstromgeneratoren gebaut, aber auch Konsumgüter wie „Rollfix“-Handwagen, Fahrräder und Grabvasen(!) hergestellt. Nach der Wende folgten Massenentlassungen und 1997 schließlich das endgültige Aus. Im September 2011 wurde im ehemaligen Kulturhaus der Fabrik das IFA-Museum eröffnet, das seitdem im Schnitt (nur) 7.000 Besucher pro Jahr zählt. Ein kurzer Einführungsfilm und ein großes Modell des Firmengeländes vermitteln die frühere Bedeutung des Werks für Nordhausen und die ausgestellten Lokomotiven, Schlepper (Klaus, das wäre was für Dich gewesen!) und Motoren sind ebenfalls sehr interessant. Wir können einen Besuch nur empfehlen, es lohnt sich!

Eigentlich wollten wir uns anschließend mit einem Mitglied des Wildcats-Fanclubs „Saalemiezen“ in der Innenstadt von Halle treffen. Da er kurzfristig absagen musste, blieben wir einfach etwas länger in Nordhausen und besuchten die „Echter Nordhäuser“-Traditionsbrennerei am Rand der Altstadt. In den denkmalgeschützten Gebäuden werden seit mehr als hundert Jahren Korn, Liköre und andere Spirituosen gebrannt. Leider gab es wegen der alljährlichen Adventsausstellung ausgerechnet im Dezember keine Führungen durch das Erlebnismuseum – aber immerhin hatte der Fabrikverkaufsladen geöffnet! Wir alle deckten uns mit diversen Erzeugnissen der Nordhäuser Brennerei ein, schließlich (Zitat) „wird bei der Fanbase ja nur gesoffen“ und da müssen wir auch mal was für unseren Ruf tun.

Die Museumstour nehmen wir uns dann auf der nächsten Fahrt nach Halle oder Bad Langensalza vor. Nach einem kurzen Rundgang durch die Altstadt von Nordhausen suchten wir uns ein Café, bekamen am Ende auch tatsächlich einen Großteil der bestellten Speisen und Getränke serviert und durften sogar noch bei der Erstellung der Rechnung aktiv mitwirken.

Gut eine Stunde später waren wir in der SWH-Arena in Halle-Neustadt angekommen und stellten leicht irritiert fest, dass der Aushilfs-Hallensprecher offenbar nur bis vier zählen konnte  – ein paar mehr HSG-Fans waren es dann doch, auch wenn die „Wildcats“-Anhänger unter den 1.008 Besuchern unbestritten in der Überzahl waren. Dafür hatte Halles Trainerin Katrin Welter nach dem Spiel unsere „Blomberg Lippe“-Rufe wohl noch im Ohr, denn sie erwähnte uns Gäste-Fans in der Pressekonferenz – kommt auch nicht so oft vor! Die Stimmung in der fast vollen SWH-Arena war ähnlich gut wie die an der Ulmenallee drei Tage zuvor, und auch der Spielverlauf kam einem irgendwie bekannt vor, allerdings erwischte die HSG diesmal den besseren Start und legte eine 3:0-Führung vor. Die übernahm dann aber irgendwann Halle und ging mit einem 14:13 in die Pause. Spätestens seit dem „Buzzer Beater“-Sieg gegen die Werkselfen besitzt man als HSG-Fan eine gehörige Portion Urvertrauen, dass unsere Mannschaft das Ruder schon rechtzeitig herumreißen und am Ende alles gut werden wird … zumal Blomberg in Halbzeit zwei immer besser ins Tempospiel kam und Mia Ziercke auch diesmal wieder alle vier Siebenmeter verwandelte. Und richtig: Zehn Minuten vor Spielende übernahm die HSG zum ersten Mal seit der 19. Minute wieder die Führung und spätestens dreieinhalb Minuten vor Abpfiff war beim 24:28 durch Marie Michalczik die Vorentscheidung gefallen. Den Schlusspunkt für Blomberg setzte Emelyn van Wingerden nach einem schönen Einläufer vom Kreis zum 26:29 in der letzten Spielminute. Auch wenn Halle danach noch ein weiteres Tor gelang, war der 27:29-Auswärtssieg perfekt und wurde von der Mannschaft und uns Fans ordentlich gefeiert. Bei der anschließenden Pressekonferenz bekam die sechsfache HSG-Torschützin Alexia Hauf, die in der zweiten Halbzeit richtig aufgedreht und zusammen mit Marie Michalczik die meisten HSG-Treffer erzielt hatte, einen Präsentkorb als beste Gäste-Spielerin.    

Fazit: Auch diese Auswärtsfahrt verbuchen wir als „sehr erfolgreich“: Ein spannendes Handballspiel in einer der schönsten Hallen der Liga gesehen, zwei weitere Pluspunkte eingefahren und ganz nebenbei wieder eine neue und interessante Ecke Deutschlands entdeckt. Platz vier zum Jahreswechsel ist eine schöne Momentaufnahme und wir hätten überhaupt nichts dagegen, wenn die Tabelle am Saisonende auch so aussehen würde! Aber bis dahin stehen noch eine ganze Reihe weiterer Auswärtsfahrten auf dem Spielplan – watch this space …!

Text/Fotos: Uwe Jakob

Mit der Fanbase zum Mittelpunkt Deutschlands

Auswärtsfahrt zum Thüringer HC nach Bad Langensalza

Kurz vor Weihnachten ist der Terminkalender immer voll: Geschenke kaufen, Tannenbaum besorgen, Weihnachtsfeiern … Und so machten wir uns am Ende nur zu viert mit dem PKW auf den Weg von Blomberg nach Osten, um unser Team am 17. Dezember 2022 beim Spiel gegen den Thüringer HC zu unterstützen.

Der erste Halt lag etwas außerhalb des kleinen Ortes Niederdorla, ein paar Kilometer südlich von Mühlhausen: Seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 befindet sich hier der geografische Mittelpunkt Deutschlands, markiert durch einen Gedenkstein und eine Linde, die dort als Wahrzeichen gepflanzt wurde – Zeit für das obligatorische (Klein-)Gruppenfoto! Direkt nebenan liegt das Opfermoor mit einem See und einer vorgeschichtlichen germanischen Kultstätte. Der Name „Opfermoor“ gab uns wohl zu denken – auf einen Spaziergang auf dem zugefrorenen See haben wir jedenfalls verzichtet …

Anschließend fuhren wir nach Mühlhausen, um uns die historische Altstadt anzusehen: Deren auffälligstes Bauwerk und dank des fast 87 m hohen Turms schon von weitem zu sehen ist die Marienkirche, Thüringens zweitgrößte Kirche, die heute als Museum genutzt wird. Überhaupt gibt es im Stadtkern eine Vielzahl von Kirchen, von denen wir bei unserem Rundgang nur einen kleinen Teil gesehen haben.

Leider hatten um diese Jahreszeit viele Sehenswürdigkeiten wie die teilweise begehbare mittelalterliche Stadtmauer mit dem Rabenturm nicht geöffnet oder befanden sich – wie das 1. Deutsche Bratwurstmuseum – noch im Bau; wir werden noch mal wiederkommen müssen!

Zum Aufwärmen bei den winterlichen Minus-Temperaturen gönnten wir uns zum Abschluss eine Auszeit in einem urgemütlichen Eis- und Frühstückscafé in einer alten Jugendstil-Villa, deren Einrichtung man mit unglaublich viel Liebe zum Detail in den Gastraum integriert hatte. Wir hatten Glück und bekamen auch ohne Reservierung noch einen Tisch. Nach kurzer Zeit standen ein Cappuccino, zwei leckere Bubblewaffeln und ein außergewöhnlicher Eisbecher vor uns – ein wahrer Genuss! Dem Motto des Ladens entsprechend verließen wir das Café ein Stückchen glücklicher, als wir hereingekommen waren, und machten uns auf die letzte kurze Etappe nach Bad Langensalza.

Wir waren früh dran und nutzten die Zeit für einen kurzen Dämmerungs-Spaziergang durch die menschenleere Fußgängerzone. An der Halle angekommen, übernahmen wir von HSG-Busfahrer Leen unsere vier Trommeln, die im Bauch des HSG-Express nach Thüringen mitfahren durften – danke dafür Leen! Nach dem Einchecken in die Salza-Halle gönnten wir uns erstmal eine oder auch zwei leckere Thüringer Rostbratwürste – schon allein dafür lohnt sich der weiteste Weg! 

Ob sich der Weg auch für das Spiel gegen den THC gelohnt hat, muss jeder Mitfahrer für sich entscheiden – jedenfalls ging der 34:24-Sieg der Thüringerinnen auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Leider konnte unsere Mannschaft gegen diesen starken Gegner nicht an die Gala-Vorstellung des Neckarsulm-Spiels vom vergangenen Sonntag anknüpfen und geriet nach gut 20 Minuten auf die Verliererstraße. Während die Rückraum-Würfe der HSG allzu oft im Thüringer Block hängen blieben, erzielte der THC aus dem Rückraum mehr als doppelt so viele Tore wie die HSG. Außerdem hatte Herbert Müllers Team mit Nicole Roth die beste Torhüterin des Spiels. Aber der Einsatz stimmte, und in der Schlussphase gelang es der HSG immerhin, das Ergebnis halbwegs in Grenzen zu halten. 

Durch eine Niederlage beim THC geht die HSG-Fan-Welt nicht unter – wir hatten jedenfalls einen schönen, sonnigen Tag im Osten und freuen uns schon auf die nächste Auswärtsfahrt am 30. Dezember nach Halle-Neustadt, dann auch wieder in größerer Runde!

Text und Fotos: Uwe Jakob

Löwenstarke Nikoläuse

Es ist schon zur Tradition geworden: Auch in diesem Jahr hat die HSG Fanbase der Aktion Löwenmama wieder 100 Schokonikoläuse gespendet. Unser Mitglied, die Löwenmama Susanne Saage hat sich sehr darüber gefreut und konnte passend zum Nikolaustag einigen Kinder eine süße Überraschung bereiten. Die Nikoläuse seien ganz toll angekommen, hat sie uns versichert.

Toll, dass du seit mittlerweile 21 Jahren Kinderaugen zum Leuchten bringst, liebe Löwenmama!

Zweimal Wartburg und einmal Zwickau

An die Fanbase-Auswärtsfahrt nach Zwickau im Oktober letzten Jahres gibt es viele schöne Erinnerungen, so dass fast alle Mitfahrer von damals auch in diesem Jahr wieder dabei sein wollten, als es am 24. September erneut zum Auswärtsspiel gegen den BSV Sachsen Zwickau ging: Wieder zu zehnt und mit sechs großen Trommeln sowie einer Snare im Gepäck machten wir uns schon um halb acht Uhr morgens mit dem Dux-Bus und einem PKW auf den Weg Richtung Osten. Hatten wir letztes Jahr unterwegs Station in Weimar gemacht, unterbrachen wir diesmal die Fahrt schon in Eisenach: Dort bewältigten wir bei schönstem Sonnenschein zunächst den Aufstieg zur 1067 erbauten Wartburg, wobei fast alle heutigen Gebäude vom Wiederaufbau im 19. Jahrhundert stammen. Die Zeit reichte nur für eine kurze Besichtigung von außen und einen Blick in den Burghof, aber allein schon die Aussicht auf Eisenach und die grünen Hügel ringsum war die Mühe wert.

Anschließend standen in der „Automobilen Welt Eisenach“ viele weitere deutlich neuere Wartburgs auf unserem Programm: Schon seit 1898 waren in Eisenach Autos gebaut worden; 1928 stieg BMW mit der Übernahme der Fabrik in den Automobilbau ein – bis 1942 kamen alle BMW-PKWs nicht etwa aus München, sondern aus Eisenach! Nach dem Krieg entstanden auf dem Gelände des „VEB Automobilwerk Eisenach“ von 1955 bis 1991 rund 1,6 Millionen „Wartburg“-PKWs, allein vom „kantigen“ Modell 353 mit DDR-typischem Zweitaktmotor zwischen 1966 und 1989 über 1,2 Mio. Exemplare. Trotz Umstieg auf Viertaktmotoren aus dem VW Golf wurde die Produktion 1991 eingestellt und das Werk geschlossen, während Opel gleichzeitig etwas westlich der Stadt eine neue PKW-Fabrik aufbaute. Heute liegt das große Gelände in Eisenach weitgehend brach, nur eine marode Fabrikhalle, das Haupteingangstor und das ehemalige Verwaltungsgebäude stehen noch – in letzterem ist heute das sehenswerte Automuseum „Automobile Welt Eisenach“ untergebracht. Uns hat besonders das große Modell des Werksgeländes Stand 1990 beeindruckt. 

Nach so viel Programm stärkten wir uns noch kurz in der Innenstadt und fuhren anschließend weiter nach Zwickau. Wie im letzten Jahr war die Sporthalle Neuplanitz mit 520 Zuschauern wieder gut gefüllt. Nach der unglücklichen Auswärts-Niederlage mit einem Tor bei den Vipers wollte der BSV gegen Blomberg vor heimischem Publikum die ersten Punkte einfahren – das musste verhindert werden! Deshalb schalteten die Blombergerinnen nach einer Anfangsphase auf Augenhöhe einen Gang hoch, lagen dank vieler Gegenstoß-Tore zwischenzeitlich mit bis zu neun Treffern vorn und gingen beim Stand von 13:20 mit sieben Toren Vorsprung in die Kabine. Aber in der zweiten Halbzeit holte Sachsen Zwickau Tor um Tor auf und kam der HSG bedrohlich nahe. Gut, dass die an diesem Abend die besseren Torhüterinnen hatte: Konnte Melanie in der ersten Hälfte gleich mehrere Würfe nicht nur halten, sondern fangen, zeigte Zoe in der zweiten Halbzeit ebenso tolle Paraden und wehrte wichtige Bälle ab, so dass der Blomberger Sieg nicht mehr in Gefahr geriet und am Ende mit 28:34 wieder recht deutlich ausfiel.

Nach Spielende drehte die Mannschaft wieder eine Ehrenrunde und bedankte sich bei uns für den Support, anschließend gab uns Busfahrer Leen noch schnell einen auf den HSG-Sieg aus – danke Leen! Auf der Rückfahrt verfolgten wir zunächst noch am Liveticker den knappen Sieg des Blomberger Juniorteams in Altencelle, dann wurde es ziemlich ruhig in beiden Fahrzeugen – es war schließlich ein langer, anstrengender und erfolgreicher Tag gewesen! Nach einer Pause mit Fahrerwechsel in Kirchheim erreichten wir um genau viertel nach eins wieder Blomberg. Danke an alle Fahrer und Fahrerinnen, Frühstücks-Direktorinnen und Kuchenbäckerinnen für eine weitere tolle Fanbase-Auswärtsfahrt!    

Text und Fotos: Uwe Jakob und HSG Fanbase

Mal ist man der Hase, mal der Igel …

Das Märchen vom Wettlauf zwischen Hase und Igel auf der Buxtehuder Heide, 1840 von Wilhelm Schröder erstmals veröffentlicht, verhalf der niedersächsischen Stadt zu ihren Wahrzeichen. Auch der Fanclub des Buxtehuder SV heißt „Has‘ und Igel“ e.V. und feierte in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen am 11. September rund um das Bundesliga-Spiel gegen unsere HSG Blomberg-Lippe: Es gab vor dem Anpfiff für die Zuschauer einen kleinen Parcours aus vier Geschicklichkeitsspielen vor der Halle und nach Spielende für die 116 Fanclub-Mitglieder einen großen Festabend mit der Mannschaft in einem Buxtehuder Lokal. Von 116 Mitgliedern oder 30-jährigem Bestehen ist unsere Fanbase noch ein ganzes Stück entfernt, doch die Blomberger und Buxtehuder Fans sind schon lange freundschaftlich verbunden. Deshalb folgten wir sehr gern der Einladung und machten uns zu siebt frühzeitig in Blomberg auf den Weg nach Norden. Als kleines Gastgeschenk überreichten unser 1. Vorsitzender Axel Brand und Kassiererin Monika Velser eine Flasche „Lippischer Schütze“ an die 1. „Has‘ und Igel“-Vorsitzende Rita Griemsmann. Es ist nicht bekannt, ob die Flasche den Festabend überlebt hat …   

Direkt bei Ankunft in Buxtehude durften wir zuvor schon mal den frisch folierten neuen „HSG-Express“ bewundern, der in der letzten Saison noch ganz nüchtern in weiß unterwegs war: Ab sofort fährt Fanbase-Mitglied Leen die Mannschaft in den HSG-Farben blau-weiß-rot, ergänzt durch einen Spritzer gelb des Hauptsponsors, zu ihren Auswärtsspielen kreuz und quer durch die Republik. Wir wünschen allzeit gute Fahrt – das Gefährt ist von allen Seiten ein echter Hingucker! Die ketzerischen Äußerungen, dass man wohl an den Fenstern gespart oder der Bus ein Vorleben als „Grüne Minna“ der Polizei gehabt hätte, verzeihen wir dem Buxtehuder Parkplatzwächter gern.   

Kurz und knapp zum Spiel: Die 750 Zuschauer sahen, dass die HSG zwar zunächst leicht die Nase vorn hatte, aber Mitte der ersten Halbzeit irgendwie komplett den Faden verlor, schnell in Rückstand geriet und diesem bis zum Endstand von 27:24 für Buxtehude hinterher lief. Erheblichen Anteil daran hatte „unsere“ ehemalige Torhüterin Marie Andresen, die logischerweise gegen ihren Ex-Verein besonders motiviert war und ihr Tor zeitweise regelrecht vernagelte: Manche werden sich noch erinnern, dass die Fanbase ihr dieses „Vernageln“ schon zu Beginn ihrer Blomberger Zeit in einem kleinen Begrüßungs-Video nachgesagt hatte … Daran konnte auch Marie Michalczik, mit neun Treffern beste Torschützin des Spiels, nichts ändern – zu viele beste Chancen wurden auf Seiten der HSG vergeben. Beide Maries wurden folgerichtig nach Spielende vom Buxtehuder SV als „Spielerinnen des Spiels“ ausgezeichnet und mit einem Präsentkorb bedacht. 

Auch wenn die zwei Punkte diesmal leistungsgerecht in Buxtehude blieben, hatten wir trotzdem einen schönen Tag im Norden, nette Gespräche mit den Buxte-Fans und freuen uns schon auf den Gegenbesuch zum Rückspiel in Blomberg – dann in einer Halle, die endlich auch den Gästefans uneingeschränkte Sicht aufs Spielfeld bietet! Danke an unseren Fahrer Eckard, der auch den Bulli der „Lippischen“ organisiert hatte.

Text und Bilder: Uwe Jakob

Geglückter Saisonstart unseres Drittligateams – die Fanbase war dabei!

Drei „trommellose“ Monate können ganz schön lang werden – zum Glück ist die Sommerpause in der Frauenhandball-Bundesliga fast vorbei! Da der Spielbetrieb in der 3. Liga Frauen schon eine Woche vor dem Bundesligastart losging, nutzte eine neunköpfige Fanbase-Abordnung am Sonntag, dem 4. September die Chance, sich beim Saisonstart des Blomberger Nachwuchsteams schon mal warmzumachen, und machte sich mit vier großen Trommeln und zwei Snares vom Parkplatz hinter der Schießhalle auf den Weg nach Bad Salzuflen: Unsere lippischen Nachbarn von Handball Bad Salzuflen waren wieder in die 3. Liga aufgestiegen und so wie die HSG II in der Nord-Staffel gelandet. Der Spielplan bescherte dann gleich am ersten Spieltag in der Sporthalle des Schulzentrums Aspe ein prestigeträchtiges Lippe-Derby und der Fanbase ihre erste Auswärtsfahrt der Saison 2022/23.  

Der Begriff „warmmachen“ war dabei durchaus wörtlich zu nehmen: dank Blechdach und Hallenfenstern herrschten in Aspe geradezu subtropische Temperaturen. Die HSG-Fans richteten sich auf der Tribüne ein und waren gespannt, wie sich die auf vielen Positionen neu besetzte und verjüngte Blomberger Mannschaft wohl schlagen würde. Auch eine Reihe Bundesliga-Spielerinnen der HSG sowie Spieler vom TBV Lemgo wollten sich das Lippe-Derby nicht entgehen lassen.

Die Blomberger Zweitvertretung lief mit doppelter Unterstützung aus dem Bundesliga-Team auf: Neben Nieke Kühne, die insgesamt sechs Tore erzielte, war auch Bundesliga-Trainer Steffen Birkner dabei und vertrat auf der Bank den etatmäßigen neuen Blomberger Trainer Ruben Voßhans, der als Trauzeuge in Kolumbien gebraucht wurde. Trotz dieser prominenten Verstärkungen verlief die erste Halbzeit nicht so ganz nach dem Wunsch der mitgereisten Blomberger Anhänger: Handball Bad Salzuflen erwies sich als unangenehmer Gegner, der mit einer stark parierenden Torhüterin im Rücken das zunächst recht torarme Spiel völlig offen hielt. Mit Lisa Opitz spielte dabei auch eine ehemalige HSG-Spielerin bei den Gastgeberinnen; eine zweite – Larissa Petersen – ist derzeit noch verletzt. Beim leistungsgerechten Spielstand von 12:12 wurden nach 30 Minuten die Seiten gewechselt.    

In der zweiten Halbzeit gelang des der HSG dann öfter, ihr gefürchtetes Tempospiel aufzuziehen und sich so Tor um Tor von den Gastgeberinnen abzusetzen. Nach 60 Minuten stand mit 31:22 doch noch ein deutlicher Blomberger Sieg auf der Anzeigetafel – danach hatte es zur Halbzeit noch überhaupt nicht ausgesehen! Am Ende hatten sich neun Blomberger Spielerinnen in die Torschützenliste eingetragen, von ihnen erzielte Julia Hertha mit sieben Toren, davon fünf verwandelten Siebenmetern die meisten Treffer. Der Saisonstart war also geglückt und auch die Fanbase hat das Trommeln noch nicht verlernt – sie machte die Partie in der zweiten Halbzeit gefühlt zu einem Blomberger Heimspiel! Doch auch Handball Bad Salzuflen kann auf der Leistung insbesondere der ersten Halbzeit aufbauen und so hoffentlich schnell die zum Klassenerhalt nötigen Punkte einfahren, damit es in Zukunft noch viele weitere Lippe-Derbys in der 3. Liga Frauen gibt. 

Text: Uwe Jakob
Foto: Jenni Ermer

Das Beste kommt zum Schluss – Mit der A-Jugend beim Final Four in Leverkusen

Vor ziemlich genau vier Jahren hatte die A-Jugend der HSG zum letzten Mal in einem Final Four-Turnier um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft gestanden – damals wurde man in Buxtehude Dritter. Nun hatten die Mädels es nach den beiden Viertelfinalsiegen gegen die SG BBM Bietigheim wieder geschafft und durften am 4. und 5. Juni 2022 in Leverkusen gegen die Gastgeberinnen und die Teams aus Erlangen und Aldekerk antreten. Auch wenn ein Teil unserer „reisefreudigen“ HSG-Fans an diesem Wochenende verhindert war, starteten mit Monika, Klaus, Luka und Uwe vier Fanbase-Mitglieder am Samstagmorgen Richtung Rheinland.

Die Verkehrslage meinte es gut mit uns, so dass auf halber Strecke ausgiebig gefrühstückt werden konnte (Danke, Monika!) und wir trotzdem so früh in Leverkusen ankamen, dass vor Öffnung der Ostermann-Arena noch genug Zeit für einen kleinen Spaziergang um die BayArena direkt gegenüber blieb. Amüsiert haben wir uns dabei über einen eigenen „Frauen-Eingang“, was Bände spricht über die Zustände im Fußball.

Bei unserer Rückkehr begrüßten uns vom benachbarten McDonalds die „HSG-Ultras“, die schon um sechs Uhr morgens mit Neun-Euro-Tickets der Bahn aufgebrochen waren und es trotz mehrmaligen Umsteigens rechtzeitig nach Leverkusen geschafft hatten – Respekt, Jungs! Auch viele andere bekannte Blomberger Gesichter sah man am Halleneingang und später auf der Tribüne.

Im Vorfeld waren die Favoritenrollen in den beiden Halbfinalspielen den Leverkusener Gastgeberinnen und der HSG zugesprochen worden, während den Teams aus Erlangen und Aldekerk gute Außenseiterchancen eingeräumt wurden. Schon auf der Titelseite des Hallenhefts sprang uns Viola Leuchter von Bayer Leverkusen entgegen: An die und ihre Hammer-Würfe aus dem Rückraum erinnerten wir uns noch gut aus dem Bundesliga-Unentschieden gegen die Werkselfen von Anfang Mai in Blomberg – dort hatte sie es fünfmal im Blomberger Kasten klingeln lassen.

Wir richteten uns im HSG-Fanblock 4 häuslich ein, hängten die Blomberg- und Lippe-Fahnen auf und versorgten uns mit „Elfentalern“, der Arena-eigenen Parallelwährung. Luka hatte im Vorfeld für die anwesenden HSG-Fans Handklatschen zum Ausleihen in Großserie hergestellt, die reißenden Absatz fanden. Den Block neben uns belegten die Fans des HC Erlangen, die trotz der mit Abstand weitesten Anfahrt zahlreich mitgereist waren. Noch vor Beginn der Halbfinalspiele vereinbarte Luka mit den Erlanger Trommlern die gegenseitige Unterstützung – wie hervorragend das funktionierte, konnte man gleich anschließend im ersten Spiel der HSG gegen das Team aus Aldekerk erleben: Die Blomberger und Erlanger Fanblocks feuerten gemeinsam mit vollem Einsatz die HSG-Mädels an und sorgten für eine unglaubliche Stimmung auf unserer gesamten Tribünenseite. Davon ließ sich unser Team offenbar beflügeln: Gestützt auf eine Aurora Kryeziu in Bestform im Blomberger Kasten führte die HSG schon zur Halbzeit mit 17:9. In der zweiten Hälfte bekamen deshalb alle Spielerinnen Spielzeit – und nutzten die auch: Beim Endstand von 31:17 hatten sich nicht weniger als 11 HSG-Feldspielerinnen in die Torschützenliste eingetragen und die HSG zog ungefährdet ins Finale ein.

Im anschließenden zweiten Halbfinale des HC Erlangen gegen die Gastgeberinnen von Bayer Leverkusen unterstützten wir dann tatkräftig unsere neuen Freunde aus Erlangen – zugegeben nicht so ganz selbstlos, denn ein Erlanger Sieg wäre schon ganz im Sinn der HSG gewesen … Und die Erlanger Mädels spielten lange auf Augenhöhe mit dem Favoriten und hielten das Spiel bis Mitte der zweiten Halbzeit völlig offen. Leider mussten sie sich am Ende doch noch mit 20:23 der Sprung- und Wurfgewalt einer Viola Leuchter beugen, die mit 14 Treffern den HC Erlangen fast im Alleingang abschoss. Unsere Befürchtungen bestätigten sich also gleich doppelt: Im Finale würde die HSG auf Leverkusen treffen und Viola Leuchter war wieder in bestechender Form.

Nach den beiden Halbfinals machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel in Burscheid, etwa zehn Kilometer von Leverkusen entfernt – eine gute Wahl, denn sowohl die Zimmer als auch das leckere Abendessen auf der Terrasse des Hotelrestaurants ließen keine Wünsche offen, ebenso wie das Frühstück am nächsten Morgen. Den freien Sonntagvormittag – das Spiel um Platz 3 sollte ja erst um 13 Uhr beginnen – nutzten wir zu einem kurzen Abstecher ins nahegelegene Köln, parkten unser Fahrzeug am rechten Rheinufer in Köln-Deutz und gingen über die Hohenzollernbrücke zum Anleger der Ausflugsschiffe auf der Innenstadtseite. Es blieb noch Zeit für eine kurze Umrundung des Kölner Doms, wobei uns vor allem die Vermüllung der Domplatte in Erinnerung bleiben wird.

Anschließend hatten wir Tickets für eine einstündige Schifffahrt auf dem Rhein vorgebucht und konnten uns das Schokoladenmuseum, die drei berühmten Kranhäuser am Rheinauhafen und andere Kölner Sehenswürdigkeiten (Klaus – Du weißt, was ich meine …) von der Wasserseite aus anschauen. Leider meinte es das Wetter an diesem Tag nicht so gut mit uns wie am Vortag, denn während wir auf dem Schiff waren, wurde der leichte Nieselregen nach und nach immer stärker.

Zurück in Leverkusen – unsere begehrten Trommlerplätze in der ersten Reihe hatte Nina bis zu unserer Ankunft verteidigt (Danke!) – stand um 13 Uhr zunächst das Spiel um Platz 3 zwischen dem HC Erlangen und dem TV Aldekerk auf dem Programm: Wir unterstützten natürlich wieder das Team aus Süddeutschland, das diesmal leider schon in der Mitte der 1. Halbzeit vorentscheidend in Rückstand geriet, diesen trotz großem Kampf bis zum Endstand von 27:31 nicht mehr aufholen konnte und somit auf dem undankbaren vierten Platz landete.

Langsam rückte das Highlight dieses Final-Wochenendes näher und auch die letzten Plätze im HSG-Block waren nun belegt; unter anderem waren Nele Franz und Ndidi Agwunedu sowie Bundesliga-Trainer Steffen Birkner am Finaltag nach Leverkusen gereist. Die Spannung war greifbar – insgesamt hofften wir wohl alle, dass Leverkusen beim Sieg über Erlangen deutlich mehr Körner gelassen hatte als das HSG-Team gegen Aldekerk. Dann ging es los: Erst in der 6. Minute erzielte Nieke Kühne den ersten Treffer der Partie, Bayer musste sogar noch zwei Minuten länger auf das erste Tor warten. Zur Hälfte der ersten Halbzeit führte die HSG konstant mit drei Toren, aber dann wurden nacheinander mehrere Chancen vergeben. So gingen die Juniorelfen in einem torarmen Spiel mit einer hauchdünnen 8:7-Führung in die Halbzeit. Nach 40 Minuten sah es wieder sehr gut aus für die HSG, die mit 14:12 und damit zwei Toren vorn lag. Doch dann gelang im Angriff fast nichts mehr und in den verbleibenden 20 Minuten kam man nur noch zu vier weiteren Toren. Da Leverkusen weiter eiskalt seine Chancen verwertete, half auch alle Anfeuerung von der Tribüne nichts mehr: Nach 60 Minuten stand ein 23:18 für die Gastgeberinnen auf der Anzeigetafel und die Juniorelfen hatten sich zum fünften Mal innerhalb der letzten zehn Jahre den Titel geholt.

Dabei blieb Aurora der eigentlich verdiente Titel als beste Torhüterin des Turniers leider versagt und ging stattdessen an die Leverkusener Torfrau. Dafür durfte sich Nieke über den Pokal als beste Spielerin des Turniers freuen, während Bayers Viola Leuchter als Turnier-Torschützenkönigin mit 24 Treffern aus zwei Partien ausgezeichnet wurde. Zum Abschluss folgte mit der Mannschafts-Siegerehrung und Überreichung der Medaillen durch die Jugend-Bundestrainer des DHB der Schlusspunkt des Final-Wochenendes: Angeführt von Mia nahm das HSG-Team unter dem Jubel der Blomberger Anhänger die Silbermedaillen entgegen und danach schien auch langsam die Enttäuschung zu verfliegen, jedenfalls sah man schon wieder die ersten lachenden Gesichter. Mit etwas Abstand werden sich bestimmt alle über die deutsche Vizemeisterschaft der A-Jugend ebenso freuen wie über den souveränen Staffelsieg, den das fast identische HSG-Drittligateam in dieser Saison einfahren konnte. Eine mehr als beeindruckende Saisonbilanz, auf die alle stolz sein können!

Direkt nach dem Spiel war natürlich die Enttäuschung bei allen HSG-Spielerinnen groß, schließlich war es für einige das letzte Jugendspiel gewesen und eine Niederlage zum Abschluss ist sowieso nie schön. Entsprechend sah man noch viele traurige Blomberger Gesichter, als sich die vier Mannschaften zur Ehrung der besten Einzelspielerinnen am Spielfeldrand aufstellten.

Dabei blieb Aurora der eigentlich verdiente Titel als beste Torhüterin des Turniers leider versagt und ging stattdessen an die Leverkusener Torfrau. Dafür durfte sich Nieke über den Pokal als beste Spielerin des Turniers freuen, während Bayers Viola Leuchter als Turnier-Torschützenkönigin mit 24 Treffern aus zwei Partien ausgezeichnet wurde. Zum Abschluss folgte mit der Mannschafts-Siegerehrung und Überreichung der Medaillen durch die Jugend-Bundestrainer des DHB der Schlusspunkt des Final-Wochenendes: Angeführt von Mia nahm das HSG-Team unter dem Jubel der Blomberger Anhänger die Silbermedaillen entgegen und danach schien auch langsam die Enttäuschung zu verfliegen, jedenfalls sah man schon wieder die ersten lachenden Gesichter. Mit etwas Abstand werden sich bestimmt alle über die deutsche Vizemeisterschaft der A-Jugend ebenso freuen wie über den souveränen Staffelsieg, den das fast identische HSG-Drittligateam in dieser Saison einfahren konnte. Eine mehr als beeindruckende Saisonbilanz, auf die alle stolz sein können! Zum Abschluss folgte mit der Mannschafts-Siegerehrung und Überreichung der Medaillen durch die Jugend-Bundestrainer des DHB der Schlusspunkt des Final-Wochenendes: Angeführt von Mia nahm das HSG-Team unter dem Jubel der Blomberger Anhänger die Silbermedaillen entgegen und danach schien auch langsam die Enttäuschung zu verfliegen, jedenfalls sah man schon wieder die ersten lachenden Gesichter. Mit etwas Abstand werden sich bestimmt alle über die deutsche Vizemeisterschaft der A-Jugend ebenso freuen wie über den souveränen Staffelsieg, den das fast identische HSG-Drittligateam in dieser Saison einfahren konnte. Eine mehr als beeindruckende Saisonbilanz, auf die alle stolz sein können!

Uns haben die zwei Finaltage jedenfalls richtig viel Spaß gemacht und die Stimmung in der Ostermann-Arena war mit rund 1.600 Zuschauern am Finaltag unglaublich – gerade nach den letzten beiden Corona-Jahren war das ein tolles Erlebnis und ein schöner Abschluss dieser Handball-Saison! Unser besonderer Dank geht an unseren Fahrer Klaus, der uns trotz nur eines Scheibenwischers sicher über die überflutete Leverkusener Autobahn und durch den Regen zurück nach Lippe gebracht hat.

Text: Uwe Jakob

Gratulation dem Deutschen Vizemeister!

Wir gratulieren unserer A-Jugend zu einer grandiosen Saison und zur Deutschen Vizemeisterschaft! Gleichzeitig verabschieden wir uns hiermit auch von unserem Jugendkoordinator und „Kindergärtner“ Björn Piontek. Wir sagen DANKE für die tolle Arbeit und wünschen viel Spaß und Erfolg beim Nachbarn in Lemgo.