Mit der Fanbase zum Mittelpunkt Deutschlands

Auswärtsfahrt zum Thüringer HC nach Bad Langensalza

Kurz vor Weihnachten ist der Terminkalender immer voll: Geschenke kaufen, Tannenbaum besorgen, Weihnachtsfeiern … Und so machten wir uns am Ende nur zu viert mit dem PKW auf den Weg von Blomberg nach Osten, um unser Team am 17. Dezember 2022 beim Spiel gegen den Thüringer HC zu unterstützen.

Der erste Halt lag etwas außerhalb des kleinen Ortes Niederdorla, ein paar Kilometer südlich von Mühlhausen: Seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 befindet sich hier der geografische Mittelpunkt Deutschlands, markiert durch einen Gedenkstein und eine Linde, die dort als Wahrzeichen gepflanzt wurde – Zeit für das obligatorische (Klein-)Gruppenfoto! Direkt nebenan liegt das Opfermoor mit einem See und einer vorgeschichtlichen germanischen Kultstätte. Der Name „Opfermoor“ gab uns wohl zu denken – auf einen Spaziergang auf dem zugefrorenen See haben wir jedenfalls verzichtet …

Anschließend fuhren wir nach Mühlhausen, um uns die historische Altstadt anzusehen: Deren auffälligstes Bauwerk und dank des fast 87 m hohen Turms schon von weitem zu sehen ist die Marienkirche, Thüringens zweitgrößte Kirche, die heute als Museum genutzt wird. Überhaupt gibt es im Stadtkern eine Vielzahl von Kirchen, von denen wir bei unserem Rundgang nur einen kleinen Teil gesehen haben.

Leider hatten um diese Jahreszeit viele Sehenswürdigkeiten wie die teilweise begehbare mittelalterliche Stadtmauer mit dem Rabenturm nicht geöffnet oder befanden sich – wie das 1. Deutsche Bratwurstmuseum – noch im Bau; wir werden noch mal wiederkommen müssen!

Zum Aufwärmen bei den winterlichen Minus-Temperaturen gönnten wir uns zum Abschluss eine Auszeit in einem urgemütlichen Eis- und Frühstückscafé in einer alten Jugendstil-Villa, deren Einrichtung man mit unglaublich viel Liebe zum Detail in den Gastraum integriert hatte. Wir hatten Glück und bekamen auch ohne Reservierung noch einen Tisch. Nach kurzer Zeit standen ein Cappuccino, zwei leckere Bubblewaffeln und ein außergewöhnlicher Eisbecher vor uns – ein wahrer Genuss! Dem Motto des Ladens entsprechend verließen wir das Café ein Stückchen glücklicher, als wir hereingekommen waren, und machten uns auf die letzte kurze Etappe nach Bad Langensalza.

Wir waren früh dran und nutzten die Zeit für einen kurzen Dämmerungs-Spaziergang durch die menschenleere Fußgängerzone. An der Halle angekommen, übernahmen wir von HSG-Busfahrer Leen unsere vier Trommeln, die im Bauch des HSG-Express nach Thüringen mitfahren durften – danke dafür Leen! Nach dem Einchecken in die Salza-Halle gönnten wir uns erstmal eine oder auch zwei leckere Thüringer Rostbratwürste – schon allein dafür lohnt sich der weiteste Weg! 

Ob sich der Weg auch für das Spiel gegen den THC gelohnt hat, muss jeder Mitfahrer für sich entscheiden – jedenfalls ging der 34:24-Sieg der Thüringerinnen auch in dieser Höhe völlig in Ordnung. Leider konnte unsere Mannschaft gegen diesen starken Gegner nicht an die Gala-Vorstellung des Neckarsulm-Spiels vom vergangenen Sonntag anknüpfen und geriet nach gut 20 Minuten auf die Verliererstraße. Während die Rückraum-Würfe der HSG allzu oft im Thüringer Block hängen blieben, erzielte der THC aus dem Rückraum mehr als doppelt so viele Tore wie die HSG. Außerdem hatte Herbert Müllers Team mit Nicole Roth die beste Torhüterin des Spiels. Aber der Einsatz stimmte, und in der Schlussphase gelang es der HSG immerhin, das Ergebnis halbwegs in Grenzen zu halten. 

Durch eine Niederlage beim THC geht die HSG-Fan-Welt nicht unter – wir hatten jedenfalls einen schönen, sonnigen Tag im Osten und freuen uns schon auf die nächste Auswärtsfahrt am 30. Dezember nach Halle-Neustadt, dann auch wieder in größerer Runde!

Text und Fotos: Uwe Jakob